Impressionen - 1000-jährige Echen in Ivenack, Mecklenburg-Vormpommern, Deutschland

Im Ivenacker Forst stehen sieben große, sehr alte Eichen. Die älteste von diesen Eichen, sei – schenkt man dem Volksmund Glauben - knapp 1000 Jahre alt. Wissenschaftlich nachgewiesen wurde das Alter der Eichen im Jahr 2000. Da die meisten dieser alten Eichen innen hohl sind, kann die Wissenschaft nur begrenzt das Alter feststellen. Aus dessen Sicht ist die älteste Eiche zwischen 700 bis etwa 900 Jahre alt. Da jedoch die inneren Jahresringe des Baums auf Grund des Alters und der Witterung fehlen, sind dies nur sehr wage Angaben. Es ist aber davon auszu gehen, dass die ältesten Eichen mindestes 900 Jahre alt sind.

Es ranken sich um diese alten Bäume verschiedene Sagen, Geschichten und Überlieferungen. So wird erzählt, dass sieben Nonnen des Zisterzienserklosters Ivenack ihr Gelübde brachen und zur Strafe in Eichen verwandelt wurden. Nach 1000 Jahren wird die erste der Sieben erlöst und die Eiche stirbt ab. Hundert Jahre später wird die zweite der Nonnen erlöst, und so geschieht es alle 100 Jahre, bis alle Nonnen erlöst sind.
Eine andere Sage erzählt, dass sieben Nonnen im Schlaf von Räubern überrascht wurden und halbnackt in den Wald flohen. Am Morgen darauf schämten sie sich ihres sündhaften Anblicks und sie baten den Herrgott, dass er sie den Bäumen gleich im Walde schützen möge. Die Bitte wurde erhört; sie wurden in Eichen verwandelt.
Von der stärksten Eiche berichtet eine Legende, sie sei von einer Nonne gepflanzt worden, welche, obwohl sie bereits verlobt war, von ihren Angehörigen ins Kloster Ivenack gebracht wurde. Die Nonne hat ihren Verlobungsring um den zarten Stamm des Baumes gelegt. Seitdem habe der Ring an dem Wachstum der Eiche teilgenommen und halte den Stamm, wenn auch dem menschlichen Auge nicht sichtbar, noch heute umschlossen.
Größtenteils auf Wahrheit beruht folgende Geschichte: Am Anfang des 19. Jahrhunderts gab es im Ivenacker Gestüt den berühmten Schimmelhengst Herodot. Im Jahre 1806 wurde er vor den heranrückenden Franzosen in einer hohlen Eiche versteckt. Er verriet sich aber durch Wiehern, wurde herausgeholt und Napoleon ritt ihn als Leitpferd. 1814 brachte Marschall Blücher den Hengst nach Mecklenburg zurück.
Herodot wurde unter einer Eiche 1.000 m nördlich des Bahnhofes Stavenhagen begraben.

Nicht unweit des Parks um die Ivenacker EIchen liegt das neu instandgesetzte Schloss und ein altes Klostergebäude zu Ivenack. Zu erreichen über den dazwischen liegenden See, oder aber außer herum um den Park.
Ich selbst war bereits zwei Mal vor Ort. Das erste Mal vor 2 Jahren und diesen Jahr 2018.
Als ich selbst vor diesen Bäumen stand, konnte ich ihre Größe und Masse fühlen und spüren. Ich konnte vor meinem inneren Auge ganz klar sehen, wie diese alten weißen Bäume im unterirdischen miteinander verwoben und verwurzelt sind. Welches Informationspotzenzial in diesem Holze steckt, ist enorm. Die ganzen Wetter und Witterungsinformationen, die sich diese Baume über die Jahrhunderte gemerkt haben, die sie an ihre Kinder, die im Schutze der großen Eichen heran wachsen, weiter geben. Damit diese jungen Bäume auch davon profitieren können und ihr Wachstum selbst regulieren können. Diese Eichen verbinden unsere Vergangenheit mit unserer Gegenwart und mit der Zukunft. Es zeigt, welche Zeitspanne solch ein Baum überdauern kann und was er uns wahrscheinlich damit sagen möchte.
Die ältesten Eichen deutschlands stehen in Mecklenburg-Vorpommern im Ort Stegenhagen bei der mecklenburgischen Seenplatte.
Der Tierpark mit seinem dort lebenden Rot- und Dammwild ziehen viele Familien mit Kindern an. Die unter den Eichen lebenden Wildschweine machen das Erlebnis unvergesslich. Man kann diese für ein kleines Endgeld mit einer artgerechten Körnermischung von den erhöht liegenden Holzbrücken füttern.Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein Barock Schlösschen, in dem verschiedene Ausstellungen stattfinden.

Als erstes Nationales Naturmonument sind die (1000-jährigen) Ivenacker Eichen eine kultur- und naturhistorische Besonderheit, die ihresgleichen sucht. Sie gehören zu den ältesten Bäumen Deutschlands und besitzen eine besondere Symbolkraft.
Die Baumart Eiche ist ein Sinnbild für Stetigkeit und ihr Holz bekannt für Dauerhaftigkeit. Darstellungen der Eichen von Ivenack in Geschichten, Sagen und Gedichten sind Bestandteil der regionalen, nationalen und europäischen Kultur. Die ältesten Eichen sind ein besonderes Zeugnis der Nachhaltigkeit und des pfleglichen Umgangs mit der Natur. Sie sind keine Reste ehemaliger Urwälder, sondern Zeugnisse der im Mittelalter verbreiteten Landnutzungsform des Hude- (Hüte-) Waldes, die im Ivenacker Tiergarten über Jahrhunderte bis heute erhalten wird.
Bei der Pflege und Erhaltung der Eichen durch das Forstamt Stavenhagen kommen grundsätzlich keine künstlichen Maßnahmen wie Baumchirurgie oder Ausmauern in Frage. Es werden vielmehr die natürlichen Bedingungen des Hudewaldes, unter denen die Eichen so alt geworden sind, weitgehend gewahrt. Eine einfache Barriere um die Eichen soll helfen, Bodenverdichtungen im Wurzelbereich sowie direkte Trittschäden an den Wurzelanläufen durch Besucher zu vermeiden.

Verweise:
https://www.stavenhagen.m-vp.de
https://www.wald-mv.de/

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